cold jacuzzi & warm prosecco or: the day everything went wrong but we still had fun

„Let’s go on a trip together”, we thought. “What could possibly go wrong?”, we thought.

This is something I wrote over a year ago, about the first big adventure the girls – Lena, Lisa, Claudia – and I went on. Our first adventure, and pretty much everything went wrong. From missing our flight despite the fact that we were at the airport on time to our rental car waiting for us on the wrong island… And still, we had the most fun in a while. We laughed through all the challenges and the craziness and loved every second of that trip, warm prosecco and cold jacuzzi included.

I am posting this now because the only reason stories from the balcony exists is because of the girls and because of this trip. So here goes – have fun experiencing the first day of what was supposed to be a relaxing girls trip with us:

11. Mai 2019

Als wir in Gedanken schon am Strand lagen

09:14, Ströck Filiale, Hauptbahnhof Wien: Große Aufregung, Malle wir kommen. Trotz exzessiver Feierei am Vorabend – Pioneers Afterparty is eben nur einmal im Jahr – hat es die Girlgang aus den Betten geschafft und trudelt langsam am Bahnhof ein. Treffpunkt 09:30, da geht sich noch ein Coffee-run aus. Also rein in die Ströck-Filiale und vier Kaffee bestellt. Großer Fehler, weil große Überforderung. Die Ströck Filiale liegt lahm. Drei Angestellte kümmern sich gemeinsam um unsere vier Kaffee – die Schlange wird stetig länger, bald gibt es Tote.

0928, Ankunftshalle, Hauptbahnhof Wien: Alle leben noch, alle sind da & wir sind bewaffnet mit einer Überdosis Koffeein. Läuft.

09:28: Läuft doch nicht. Claudia hat vergessen rechtzeitig online einzuchecken. Was eine 50€ Check-In Fee mit sich zieht. Naja, was solls. Der Flug war richtig billig, das soll uns unseren Urlaub jetzt auch nicht vermiesen. Problem: aufgrund ausgeprägten Effizienzstrebens unserallerseits ist unser Zeitplan recht knapp bemessen – und unser Zug hat Verspätung. Jetzt müssen wir zum Check-In auch noch. Egal, wird schon. We’re not worried.

10:05, Flughafen Wien: Im Laufschritt geht’s zum Terminal. Noch sprinten wir nicht, haben ja sowieso noch 20 Minuten, bis unser Gate schließt und wir müssen ja nur noch Claudia einchecken und durch den Security Check. Easy.

10:07. Terminal 1: Einchecken am Check-In nur möglich, wenn vorher die Check-In Fee am Ground-Service Desk bezahlt wird. Also rüber zum Ground-Service Desk. Mittlerweile hat sich der Laufschritt in einen Sprint gewandelt. Könnte möglicherweise doch knapp werden. Wenigstens wissen wir schon unser Gate, C32. We’re still not worried.

10:10: Claudia ist eingecheckt, wir laufen zum Security Check. Im Vorbeigehen nochmal ein Blick auf die Screens geworfen – Gate hat sich geändert von C32 aus C34. Und der Flug geht jetzt wohl statt um 11:05 um 11:10. Super, das heißt wir müssen uns nicht stressen. Wussten wirs doch, alles easy. No need to be worried.

10:15: Lena ist zwar traurig, dass sie keine Zeit hatte, sich im Duty Free einzuparfümieren, aber manchmal ist das Leben unfair. Ohne weitere Probleme durch den Security-Check durch und auf zum Gate – noch 10 Minuten bis es schließt, das passt super.

10:25, Gate C34: Flugzeug wird gerade erst ausgeladen, wir haben also noch eeeeewig Zeit. Versuchen Lena’s Enttäuschung über die verpasste Parfümwolke im Duty Free mit einem Besuch des PEZ Stores wieder gut zu machen.

10:35, Gate 34: Letzter Call für irgendeinen Flug, dem wir aber keine Beachtung schenken – sind ja eh am richtigen Gate und das Boarding hat noch nicht mal begonnen. Kurze Mitleidsbekundung unsererseits für alle, die jetzt welchen Flug auch immer verpassen. Muss nervig sein. Gott sei Dank ist sich bei uns doch alles ausgegangen.

10:50, Gate C34, Flughafen Wien: Boarding beginnt – Malle, jetzt kommen wir wirklich!

Wie war das nochmal mit dem Strand?

10:55, Gate C34, Flughafen Wien: „Wer hätte es gedacht, (fast) nichts schief gegangen“, denke ich, als ich mein Flugticket auf den Scanner lege. Rotes Blinklicht und ein schriller Ton in meinen Ohren belehren mich eines Besseren. „See Ground Personnell“ steht am Bildschirm. Oooook – funktioniert die App dieser Billigfluglinie wohl doch nicht so gut. Ich drehe mich zu den Girls um, überall blinkt es rot und macht menschenunwürdige Geräusche. Also hin zum Schalter, um das Problem zu lösen. „Das ist der falsche Flug“, sagt die nette Dame hinter dem Schalter, fast ohne uns anmerken zu lassen, dass sie uns für leicht inkompetent hält. „Wir boarden hier den Eurowings Flug, Sie haben mit Laudamotion gebucht“. BÄM. Da ist wohl doch was schief gegangen.

10:57, Flughafen Wien: Wir sind fassungslos. But still not completely worried. Müssen halt einfach das richtige Gate finden. Problem: Unser (richtiger) Flug scheint auf den Bildschirmen nirgendwo auf. We might be a bit worried now. Also sprinten wir zum Help Desk, erklären mit Panik in der Stimme unser Problem – wir wollen doch nur wissen, wo wir das richtige Gate finden. „Der Flug ist weg“ sagt uns das Bodenpersonal. „Das kann nicht sein, der geht doch erst in  8 Minuten“ ist unsere einzige Antwort. Denial is hitting us hard. „Der Flug ist nicht mehr hier“ sagt sie nochmal, diesmal lauter, bestimmter und definitiv mit einer großen Portion Judgement in der Stimme. Now we’re definitely, really worried.

10:59, Flughafen Wien: Unser Flug ist weg. Ohne uns. Malle, wir kommen doch noch nicht. Einziges Trostpflaster: Wir sind nicht die einzigen, denen diese Verwechslung passiert ist.

Strand dann vielleicht doch erst morgen?

10:05, Flughafen Wien: Vor uns öffnen sich die Türen zur Ankunftshalle. Die Girlgang ist zurück. Weit haben wir es leider nicht geschafft. Aber man muss das alles positiv sehen. Wenigstens hat Lena jetzt eine zweite Chance im Duty Free bekommen. Vorher müssen wir uns aber einen neuen Flug checken. Also wieder zurück zum Ground-Service Desk. Alte Freunde besuchen und so, das machen wir doch immer gerne. Die Boys hinterm Schalter erkennen uns von der heutigen Eincheck Aktion. Sie erkennen auch: da ist eine Chaos-Partie am Start. Man könnte ihnen hier möglicherweise Recht geben – muss man aber nicht. Die Flüge in einer Stunde sind ausgebucht, die nächste Chance haben wir heute Abend, 21:40. Schweren Herzens müssen wir uns von der Vorstellung trennen, dass wir den heutigen Nachmittag im Jacuzzi mit Meerblick & Prosecco verbringen werden. Das Leben ist hart.

Wer braucht schon Strände, wenn der Neusiedlersee so nah ist?

11:19, Flughafen Wien: Wir haben beschlossen das beste aus der Situation zu machen und die Zeit bis zu unserem neuen Flug heute Abend am Neusiedlersee zu verbringen. Blöderweise gibt es keine direkte Zugverbindung nach Neusiedl. Nagut, dann buchen wir uns eben ein Mietauto. Eh schon alles egal. Was kostet die Welt?

11:24, Flughafen Wien: First woman down. Lisa’s Motivation ist am Gate C34 verloren gegangen. Den letzten Rest gibt ihr jetzt die Tatsache, dass die Mietautokioske am Terminal alle geschlossen sind. Sie will doch nur schlafen! Während Lisa einen der Sessel am Terminal zum Bett umfunktioniert, buchen wir anderen online ein Auto. Nicht teuer und auch gar nicht kompliziert. Wir haben wieder Hoffnung. Aber: Wenn uns der heutige Vormittag eines gelehrt hat, dann überkorrekt zu sein. Also: „Hast du eh den richtigen Tag in der Buchung ausgewählt?“ „Jaja, sicher“

11:25, Flughafen Wien: „Ups. Doch nicht – braucht am Dienstag jemand ein Auto, dafür steht unsere Buchung nämlich jetzt“

11:33, Flughafen Wien: Nach all diesen Rückschlägen brauchen wir erstmal eine Stärkung. Mit Leberkäsesemmeln bewaffnet fragen wir uns, ob wir es je wieder aus diesem Flughafen schaffen. Lisa sagt seit fünf Minuten ununterbrochen „Fahren wir doch zu mir nach Hause & schlafen eine Runde!“ Bisher wurde sie noch gekonnt ignoriert. Wer wird denn so schnell aufgeben? Wir gehen jetzt in die Parkgarage, wo noch Autovermietungen untergebracht sind!

11:47, Flughafen Wien: Auskunft bei der ersten Autovermietung: 300 € für die nächsten 4 Stunden. Thank You, Next!

Vergiss den Strand, ein Bett ist auch ok

11:52, Flughafen Wien: Autos zu teuer, Ausflug zum Neusiedlersee gecancelled, all women down. Lena hat sich gerade mit den Worten „Ich hab all meine Energie darauf verwendet, euch für den Neusiedlersee zu hypen. Jetzt hab ich auch keine Lust mehr“ auf eine Wartebank fallen lassen. Eine allübergreifende Depression macht sich breit. Außer bei Lisa. Die freut sich, dass wir jetzt doch zum Schlafen in ihre Wohnung fahren.

12:16, Railjet: Zug zum Hauptbahnhof erwischt – Züge sind ab jetzt unser bevorzugte Fortbewegungsmöglichkeit. Außerdem freuen wir uns schon jetzt auf ein paar gute DiscoVolante Pizzen. Wenn wir schon nicht Spanien haben können, dann holen wir uns eben Italien nach Hause.

12:20, Railjet: Eines müssen wir jetzt noch klären – wir müssen in Malle Bescheid geben, dass wir unser Mietauto später abholen, aber das sollte kein grobes Problem sein. Telefonieren können wir ja schließlich noch. Also rufe ich bei der Mietwagenvermietungsplattform an – und erkläre, dass wir unseren Flug verpasst haben. Ein bisschen schäme ich mich ja schon, aber die Dame am anderen Ende ist super nett – und gibt mir die Telefonnummer der Rental Agency am Flughafen in Palma durch. Wir sollen direkt hier anrufen. Na dann machen wir das doch einfach.

Nachhilfestunde in Geografie wäre auch ok

12:32, Bahnsteig 2, Hauptbahnhof Wien: Vor mir steht eine total genervte Lena, die seit geschlagenen 5 Minuten mit der spanischen Rental Agency telefoniert. Es gibt ein Problem. Wir haben nur noch nicht herausgefunden, was das Problem genau ist. Mittlerweile schreit Lena nur mehr verschiedene Firmennamen ins Telefon, gefolgt von verzweifelten „Which company?“-Ausrufen. „Female Founders. TheVentury? Billigermietwagen.at? ÖBB! Which company? I don’t know which company you mean! Pioneers?” Sie ist am verzweifeln. Offensichtlich findet die Frau am anderen Ende unsere Buchung nicht. Lenas Verzweiflung wird langsam zu Grant. So richtig schönem Wiener (sorry, du Grazerin), Grant. Man sieht ihr an, dass sie die Person am anderen Ende für durch und durch inkompetent hält. In einem halbherzigen Versuch, ihr zu helfen, überfliegt Lisa nochmal unsere Buchungsbestätigung. Sie blättert auf die nächste Seite und wie in Zeitlupe sehe ich, dass ihre Augen groß werden. Sie hält mir den Zettel unter die Nase.

22. Juni 2020

Did we ever make it to Mallorca?

This was exactly where I stopped writing this text a year ago. So, what happened, you might be wondering?

What happened was that we had also fucked up our Spanish rental car situation. Did you know Gran Canaria also has a city called Palma, where you can rent cars? Well, we know now. Because that was where our rental car was. Only we weren’t going to Palma, Gran Canaria. The rental car was on the wrong island, which is why the lady on the phone was confused and couldn’t find our order.

How much can go wrong in one day? A lot, we can tell you that. But the most important thing about it all was: we were together, we dealt with every challenge thrown at us that day, and we laughed about it as much as possible.

When we finally arrived at our destination at 2am and had actually found our house after what felt like an hour-long search – which Lisa ended by just walking into a random house and checking if it looked like the pictures on Airbnb – we started the freezing cold jacuzzi, opened the warmest bottle of prosecco and made a pact to never tell a soul about this day of fuckups. Well… oops. But ladies, you know this story is too good not to tell it!

This trip set the foundation for our friendship. A friendship full of support, respect, mutual understanding and honesty. We laugh together and we cry together – and most importantly: we know how to laugh a challenge straight in the face together. With these women by my side, I’m sure I can do anything.

Stay tuned for this year’s revival of our Mallorca trip, where we decided that hiking the entire city border of Vienna in four days would be a great idea.

Happy at the beach – just a day late.